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HighVolume-HDF und verringertes Mortalitätsrisiko

Die highvolume Hämodiafiltration kann das Mortalitätsrisiko signifikant verringern.2

Die aktuelle CONVINCE-Studie bestärkt uns in unserer ursprünglichen Überzeugung: jeder Patient sollte die Möglichkeit erhalten, von HighVolumeHDF zu profitieren.

Effect of Hemodiafiltration (HDF) or Hemodialysis (HD) on Mortality in Kidney Failure

Blankestijn PJ, Vernooij RWM, Hockham C, Strippoli GFM, Canaud B, Hegbrant J, Barth C, Covic A, Cromm K, Cucui A, Davenport A, Rose M, Török M, Woodward M, Bots ML; for the CONVINCE Scientific Committee Investigators.
N Engl J Med 2023 Aug 24;389(8):700-709.

Studiendesign und -methoden

Ziel: Untersuchung, ob eine hochdosierte HDF im Vergleich zur konventionellen High-Flux-HD Überlebensvorteile bietet.

Patienten: 1.360 Patienten aus 61 Dialysezentren in acht europäischen Ländern, die mit einer High-Flux-HD behandelt wurden und von denen angenommen wurde, dass sie für ein Konvektionsvolumen von mindestens 23 l pro Sitzung infrage kommen.

Design: eine pragmatische, randomisierte kontrollierte Studie mit Randomisierung im Verhältnis von 1 : 1, deren Ergebnisse über einen Zeitraum von mehr als 30 Monaten (medianer Wert) beurteilt wurden. 683 Patienten wurden der Gruppe mit Online-High-Volume HDF und 677 Patienten der Gruppe mit High-Flux-HD zugeordnet. Eine High-Volume HDF wird Postdilution mit Online-Produktion von Flüssigkeiten und einem Konvektionsvolumen von ≥ 23 l pro Sitzung durchgeführt.

Methode: Das angestrebte Konvektionsvolumen wird mit einer schrittweisen Anpassung über einen Zeitraum von 2–3 Wochen erreicht. Interventionen und Ergebnisse wurden über einen Zeitraum von mehr als 30 Monaten (medianer Wert) beurteilt.

Primäres Ergebnis: Mortalität aus jeglicher Ursache/Gesamtmortalität.

Sekundäres Ergebnis: Untergruppenanalysen für kardiovaskuläre, nicht-kardiovaskuläre und infektionsbedingte Todesursachen; fatale oder nicht-fatale kardiovaskuläre Ereignisse; Nierentransplantation; Krankenhausaufenthalte.

Ergebnisse

Primäres Ergebnis:
Mortalität aus jeglicher Ursache, von 118 Patienten (17,3 %) in der high-volume HDF-Gruppe und von 148 Patienten (21,9 %) in der HD-Gruppe. Die Patienten in der high-volume HDF-Gruppe wiesen eine um 23 % geringere Mortalitätsrate (Hazard Ratio (HR), 0,77; 95%-Konfidenzintervall (KI), 0,65–0,93; P = 0,005) auf.

Sekundäres Ergebnis:

  • Das Risiko von Tod aufgrund von kardiovaskulären Ursachen und das kombinierte Ergebnis aus tödlichen und nicht tödlichen kardiovaskulären Ergebnissen waren in der high-volume HDF- und der HD-Gruppe vergleichbar, wobei die Rate des infektbedingten Tods zugunsten einer high-volume HDF, einschließlich Covid-19 (HR, 0,69; 95%-KI, 0,49 bis 0,96), verringert war.
  • Der Kt/V-Wert war im Laufe der Studie in der high-volume HDF-Gruppe höher als in der HD-Gruppe (1,74 ggü. 1,65).
  • Das angestrebte Konvektionsvolumen von mindestens 23 l wurde bei 92 % der high-volume HDF-Sitzungen erreicht, wobei das Konvektionsvolumen während der Studie bei einem stabilen mittleren Wert von 25,2 l lag.

 

Schlussfolgerungen

Die CONVINCE Studie hat ein geringeres Risiko von Mortalität aus jeglicher Ursache bei Patienten gezeigt die eine Highvolume-HDF statt eine High-Flux HD erhalten haben. Die Raten für infekt- und kardiovaskulärbedingten Tod legen einen Vorteil der HDF nahe. Die Studie unterscheidet sich von früheren Studien darin, dass in diese Studie Patienten aufgenommen wurden, die nahezu immer wahrscheinliche Kandidaten für eine highvolume-HDF waren. Die Studie zeigte keinen Zusammenhang zwischen dem nicht Erreichen des konvektiven Volumen und jeglicher besonderer Patientenmerkmale oder jeglicher Gefäßzugangsart. Die Studie unterstützt die Evidenz, dass die HighVolume-HDF zu einem klinisch bedeutenden Überlebensvorteil führen kann.

Zusammenfassung der CONVINCE-Studie herunterladen

 

Mit einem Knopfdruck zur HighVolume-HDF.

2 Blankestijn PJ et al., CONVINCE Scientific Committee Investigators, Effect of Hemodiafiltration or Hemodialysis on Mortality in Kidney Failure,  N Engl J Med 2023 Aug 24;389(8):700-709